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Auszeichnung in Oslo: Friedensnobelpreis für Malala Yousafzai

Der Friedensnobelpreis geht in diesem Jahr an die pakistanische Schülerin Malala Yousafzai und an Kailash Satyarthi. Dies teilte das norwegische Nobel-Komitee in Oslo heute mit. Damit werde ihr Eintreten gegen die Unterdrückung von jungen Menschen und für deren Recht auf Bildung gewürdigt. Kinder müssten die Möglichkeit haben, zur Schule zu gehen, und müssten vor Ausbeutung geschützt werden, erklärte das Nobel-Komitee. Die 17-jährige Malala war bereits im vergangenen Jahr als Favoritin für die Ehrung vorgeschlagen worden.

Ihren Einsatz hat sie beinahe mit dem Leben bezahlt: Am 9. Oktober 2012 saß Malala in ihrer Heimatstadt Mingora, im grünen Swat-Tal im Norden von Pakistan, im Schulbus, auf dem Weg nach Hause. An einer Straßenkontrolle traten zwei junge Männer an den Wagen heran. Einer fragte nach Malala, der andere drang in den Bus ein und feuerte mit einer Pistole. Die pakistanischen Taliban bekannten sich zu der Tat, sie warfen ihr vor, sich gegen ihre Gruppe und damit gegen den Islam zu stellen. Ein ranghoher Kommandeur schrieb ihr sogar in unbeholfenem Englisch einen offenen Brief. Darin rechtfertigte er die Tat und forderte das Opfer auf, künftig nach den Regeln der Taliban zu leben.

Bei der Attacke auf ihren Schulbus wurde Malala lebensgefährlich verletzt, ebenso zwei Schulfreundinnen. Wie durch ein Wunder überlebten alle. Malala wurde in Peschawar notoperiert, eine Kugel hatte sie im Kopf getroffen. Später folgte die Verlegung nach Birmingham, wo die Ärzte sie mehrmals operierten und ihr Leben retteten. Inzwischen ist Malala genesen, lebt aber seither in England und war seither nicht mehr in Pakistan. Trotzdem will die Nobelpreisträgerin zurückkehren «in mein wunderschönes Swat-Tal», in ihre geliebte Heimat. Sie sagt, sie sei dankbar, in England gelebt zu haben und dort medizinisch behandelt worden zu sein. Aber wohl fühle sich ihre Familie dort nicht. «Manchmal kommt es uns so vor, als würden wir in einem Privatgefängnis sitzen, unter einer Art Luxushausarrest stehen, wie wir das in Pakistan nennen».

Sie wurde weltweit zu einem Symbol für die Gleichberechtigung von Frauen in islamischen Ländern. Die Jury bezeichnete die junge Frau als ein Beispiel dafür, dass auch schon Kinder und Jugendliche einen Beitrag dazu leisten können, ihre Lage zu verbessern.

Der Friedensnobelpreis wird als einziger der prestigeträchtigen Preise nicht in Stockholm, sondern von einer Jury in Oslo vergeben. Dort wird er am 10. Dezember, dem Todestag des Dynamiterfinders und Preisstifters Alfred Nobel, auch überreicht.

 

Ihre Rede vom 12.07.2013 in New York vor den Vereinten Nationen:

Quellen:

http://www.spiegel.de/politik/ausland/friedensnobelpreis-2014-fuer-malala-yousafzai-und-kailash-satyarthi-a-996417.html

http://www.spiegel.de/politik/ausland/malala-bekommt-friedensnobelpreis-geliebt-und-gehasst-in-pakistan-a-996482.html

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